Auf unseren Feldern wachsen viele verschiedene Getreidesorten, die sich zu Brot, Müsli, Kuchen und anderen Backwaren verarbeiten lassen.
In diesem Blogartikel erfährst du mehr über den Ursprung der Getreidesorten und ihre charakteristischen Eigenschaften.
Zusammenfassung: Regionale Getreidesorten
- Getreidesorten sind weltweit ein wichtiges Grundnahrungsmittel und leisten einen wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung.
- Die beliebteste Getreidesorte ist Weizen und stellt in Form von Hartweizen auch die Grundlage für Bulgur, Couscous und Pasta dar.
- Dinkel ist ein gesundheitlich wertvolles Urgetreide, das viele essentielle Aminosäuren, Eisen, Kalium und Magnesium enthält.
- Emmer und Einkorn punkten durch ihren nussigen Geschmack und den hohen Nährstoffgehalt.
- Roggen hat einen niedrigen glykämischen Index und macht dich lange satt.
- Hafer ist voll von Nährstoffen und Mineralien und besitzt einen hohen Proteingehalt.
- Gerste wird in der Vollwertküche, zur Fütterung von Tieren und zum Brauen von Bier verwendet.
- Mais ist glutenfrei und hat einen leicht süßlichen Geschmack.
INHALTSVERZEICHNIS
- Ursprung der Getreidesorten
- Beliebte alternative Getreidesorte zu Weizen: Dinkel
- Die ursprünglichen Getreidesorten: Emmer und Einkorn
- Roggen zählt zu den robusten Getreidesorten
- Hafer: Getreidesorte mit hohem Proteingehalt
- Unter Bierliebhabern bekannt: Getreidesorte Gerste
- Getreidesorte Mais: Beliebtes Futter für Tiere
- Fazit & Quellen
Ursprung der Getreidesorten
Unsere regionalen Getreidesorten sind Nachfahren der im asiatischen Raum angebauten Süßgräser. Sie wurden über Jahrzehnte hinweg verändert und immer wieder neu kultiviert.
Oftmals soll mit neuen Züchtungen erwirkt werden, dass die Pflanze höhere Erträge abwirft, sich optimal an die Umweltbedingungen anpasst und resistenter gegen Krankheiten wird.
- Nicht alle Getreidesorten sind mit den regionalen Böden kompatibel. Bei uns würde beispielsweise Weizen aus Afrika nur schwer wachsen. In Deutschland ist die Landwirtschaft eng mit dem Getreideanbau verknüpft.
- Wenn du auf die heimischen Äcker schaust, wirst du insbesondere Weizen, Dinkel, Emmer, Einkorn, Hafer, Hirse sowie Gerste und Roggen finden.
- In Amerika, Indien und China, die weltweit wichtigsten Anbauländern für Getreide, ist primär Mais, Weizen und Reis vorzufinden.
Getreidesorten leisten einen wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und werden jeden Tag in vielfältiger Form verzehrt.
Viele starten morgens mit einem Müsli in den Tag, das verschiedene Getreideflocken enthält. Aber auch in Form von Brot, Brötchen und Backwaren wird es verzehrt.
Getreidesorte Nummer 1: Weizen
Weizen kann getrost als Grundnahrungsmittel betrachtet werden und wird in Deutschland auf etwa einem Drittel der Anbaufläche angebaut.
Egal in welchen Supermarkt und in welche Bäckerei du schaust: Für fast alle Brote, Brötchen und anderen Backwaren dient Weizen als Grundlage.
Jeder von uns isst pro Jahr ungefähr 90 Kilogramm der beliebten Getreidesorte.
Wusstest du, dass es über tausend verschiedene Arten von Weizen gibt? Weizen hat zahlreiche bekannte und beliebte Untersorten, beispielsweise Emmer, Dinkel und Einkorn.
Bulgur und Couscous bieten oftmals die Grundlage für orientalische Gerichte und bestehen wie Pasta aus Hartweizen.
Weizen wird zwischen 0,4 bis 1 Meter hoch und im Hochsommer geerntet. Die länglich-ovalen Körner haben einen hohen Glutenanteil und deshalb gute Backeigenschaften.
- Typische Verwendungsmöglichkeiten für Weizen und Hartweizen sind Brot, Kuchen, Pasta, Graupen, Grieß und Kleie. Durch seinen milden und dezenten Geschmack lässt er sich in der Küche vielseitig einsetzen.
- Zudem dient es als Grundlage für Weizenbier sowie Weizenkeimöl.
- Weizen wird darüber hinaus in großen Mengen zur Fütterung von Tieren eingesetzt.
Weizen ist unter anderem durch das Buch „Die Weizenwampe – Warum Weizen dick und krank macht“ von Dr. med. William Davis in Verruf geraten, weshalb immer mehr Bäckereien Alternativen aus Dinkel, Roggen & Co. anbieten.
Beliebte alternative Getreidesorte zu Weizen: Dinkel
Dinkel zählt als Urgetreide und ist ein direkter Vorläufer des beliebten Weizens. Wenn du auf die heimischen Felder schaust, siehst du die beiden Getreidesorten oftmals nebeneinander.
- Der größte Unterschied ist der Spelzen, der um das Dinkelkorn sitzt. Diese unverdauliche Schutzhülle macht den Dinkel zu einem äußerst robusten Getreide, das jedoch ein mechanisches Verfahren benötigt, damit sich das Korn vom Spelz löst.
- Unreif geernteter Dinkel wird als Grünkern bezeichnet und ist oftmals in Bratlingen zu finden.
- Wenn möglich, solltest du Dinkel immer Weizen vorziehen, da er mehr essentielle Aminosäuren, Eisen, Kalium und Magnesium enthält.
- Wenn du Weizen nicht verträgst, solltest du Dinkel eine Chance geben. Diese Getreidesorte wird oftmals ausgezeichnet vertragen.
Dinkel wurde bereits von Hildegard von Bingen aufgrund seines hohen Nährstoffgehaltes bevorzugt. Er wird im Hochsommer von Mitte bis Ende August geerntet. Rein optisch zeichnet er sich durch die hohen Halme und die dünnen, länglichen Ähren aus.
Dinkelmehl enthält den sekundären Pflanzenfarbstoff Carotinoid Lutein und sieht deshalb gelber aus als Weizenmehl.
Der leicht nussige und süßliche Geschmack passt gut zu Brot, Kuchen und Backwaren. Es gibt neben Dinkelbier auch Bulgur und Reis aus Dinkel. Aus Dinkel hergestellte Lebensmittel bleiben in der Regel nicht so lange frisch wie Produkte aus Weizenmehl.
Die ursprünglichen Getreidesorten: Emmer und Einkorn
Diese beiden Getreidesorten gelten als Vorfahren des Weizens, sind aber nahezu ausgestorben, da sie nicht so viel Ertrag abwerfen. Mittlerweile fördern insbesondere Biolandwirte bewusst diese wertvollen Ur-Getreidesorten.
Sie sind recht anspruchslos und robust und wachsen in unseren Breitengraden. In punkto Nährstoffen sind sie dem Weizen deutlich überlegen.
Optisch besitzen die beiden sehr lange Halme. Beim Emmer sitzen zwei Körner direkt gegenüber, wohingegen Einkorn nur ein Korn hat. Beide Getreidesorten werden von Anfang bis Mitte August geerntet.
Du kannst beide Getreidesorten zum Backen verwenden. Um die Backfähigkeit zu erhöhen, kannst du etwas Dinkel- oder Weizenmehl dazugeben.
Die ganzen Emmer-Körner haben einen nussigen Geschmack und sind herzhafter als Einkorn. Du findest sie im Bioladen oder Reformhaus. Aus Einkorn wird auch Bier gebraut.
Roggen zählt zu den robusten Getreidesorten
Roggen ist nochmal robuster als Weizen und war früher überall auf den Feldern zu finden, primär, um damit Brot zu backen.
Der Vorteil von Roggen ist sein niedrigerer glykämischer Index.
Wenn du Brot oder Brötchen aus Roggenmehl isst, bleibst du länger satt und dein Blutzuckerspiegel steigt nicht so stark an, als wenn du normale Weißmehlbrötchen aus Weizen verzehrst.
Darüber hinaus enthält Roggen viele Ballaststoffe und eine große Menge an Eisen und Magnesium.
Roggen wächst bis zu 2 Meter hoch und wird Mitte Juli bis Ende August geerntet.
- Neben der Verwendung in Sauerteigbroten kennst du Roggen wahrscheinlich vom Schwarzbrot.
- Roggenflocken besitzen einen kräftigen, aromatischen Geschmack und werden manchmal in Müslis verwendet.
- Zudem wird die Getreidesorte zur Herstellung von Wodka und anderen Spirituosen verwendet.
Hafer: Getreidesorte mit hohem Proteingehalt
Hafer überzeugt durch seinen hohen Gehalt an Nährstoffen und Mineralien.
- Hier sind insbesondere Magnesium und Phosphor zu nennen. Aber auch Eisen, Folsäure, Kupfer, Zink sowie die Vitamine B1 und Vitamin K sind in der Getreidesorte enthalten.
- Hafer ist von Natur aus glutenfrei und stellt eine hochwertige Eiweißquelle dar.
Die Pflanze wird bis zu 1,5 Meter hoch, besitzt hohle, rundliche Halme und kann ab Mitte August geerntet werden.
Ob im morgendlichen Müsli oder Porridge, in Bratlingen, Keksen oder als geschmackliche Abrundung in Broten: durch den milden, nussigen und leicht süßlichen Geschmack schmeckt Hafer sowohl in süßen als auch herzhaften Gerichten.
Da Hafer kein Gluten enthält, musst du ihn beim Backen mit glutenhaltigen Getreidesorten wie Dinkel mischen.
Unter Bierliebhabern bekannt: Getreidesorte Gerste
In Deutschland wird sehr viel Gerste angebaut, wobei in Sommer- und Wintergerste unterschieden wird.
- Sommergerste wird von Juli bis August vom Feld gehört und kommt in der Vollwertküche, beim Brauen von Bier und im Malzkaffee zum Einsatz.
- Wintergerste wird in den Frühlingsmonaten geerntet und für die Fütterung von Tieren verwendet.
Die Pflanze wird bis zu 1,3 Meter hoch und bildet in Form von Gerstengraupen eine beliebte Zutat in nahrhaften Suppen.
Gerste überzeugt durch ihren aromatisch-nussigen Geschmack.
Bevor aus Gerste Bier gebraut werden kann, wird sie in der Mälzerei zu Malz verarbeitet. Daraus entsteht der beliebte Malzkaffee, der eine Alternative zum gewöhnlichen Kaffee darstellt.
Getreidesorte Mais: Beliebtes Futter für Tiere
In Deutschland wird auf circa 20 Prozent der Ackerfläche Mais angebaut. Während die Getreidesorte in unseren Breitengraden früher recht unbekannt war, boomt der Anbau seit den 60er Jahren.
- Er wird insbesondere in Form von Silomais an Tiere verfüttert.
- Mais wird zudem in Form von Maismehl, Polenta, als Popcorn und Cornflakes angeboten.
Wo Mais angebaut wird, wachsen weder Gräser noch Klee auf den Feldern, beides Pflanzen, die eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen und somit wichtig für den Erhalt unserer Artenvielfalt sind.
Das glutenfreie Getreide wächst bis zu 2 Meter hoch. Pro Pflanze sind ein oder zwei Kolben enthalten, die jeweils etwa 400 Körner enthalten.
Der leicht süße Geschmack ist bei Kindern beliebt. Sowohl Silomais als auch Körnermais werden im Spätsommer zwischen Ende September und Ende Oktober geerntet.
Fazit
Wie du siehst, wachsen in Deutschland viele Getreidesorten. Ernährungsphysiologisch solltest du gekeimtem Vollkorngetreide den Vorzug geben, insbesondere Dinkel, Einkorn, Emmer und Hafer.
Im normalen Weißmehl aus Weizen steckt nichts mehr von den ursprünglich wertvollen Inhaltsstoffen und du nimmst im Grunde leere Kalorien zu dir.
In vielen Bioläden kannst du dir dein Mehl selbst mahlen. Es lohnt sich, die verschiedenen Sorten zu probieren und dein Brot und deine Brötchen selbst zu backen. Hier findest du ein leckeres Rezept für ein gekeimtes Brot und ein Kornbrot.