Ernährung

Gesünder werden durch basische Lebensmittel

Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass basische Lebensmittel gesünder ist als eine säurebildende. Doch was genau versteht man eigentlich darunter?

In diesem Blogartikel erfährst du, was der Unterschied zwischen basisch und sauer ist, welche Vorteile basische Lebensmittel haben, was sie mit Entgiftung zu tun haben, ob alle säurebildenden Lebensmittel schlecht sind und vieles mehr.

Zusammenfassung: Gesünder werden durch basische Lebensmittel

  • Wenn bei der Verstoffwechslung von Lebensmitteln Säuren und andere unerwünschte Stoffe entstehen, werden sie als säurebildend bezeichnet.
  • Wirken sich Lebensmittel auf deinen Körper positiv aus und aktivieren die körpereigene Basenbildung, ist von basischen Lebensmitteln die Rede.
  • Basische Lebensmittel besitzen zahlreiche Mineralien und Spurenelemente und verschlacken deinen Körper nicht. Sie unterstützen bei der Entgiftung und haben eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Gute Säurebildner sind Hülsenfrüchte und Nüsse, schlechte Säurebildner sind Weißmehl, Wurst, Käse, Süßigkeiten und Softdrinks.
  • Du kannst den pH-Wert im Körper über den Urin messen. Morgens sollte der wert zwischen 6,2 und 6,8 und abends zwischen 6,8 und 7,4 liegen.

Was ist der Unterschied zwischen basisch und sauer?

Auf den Geschmack kannst du dich nicht verlassen. Die saure Zitrone müsste beispielsweise rein logisch zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen, wird aber basisch verstoffwechselt.

Vielleicht denkst du bei den beiden Begriffen automatisch an den pH-Wert. Letztendlich ist entscheidend, wie Lebensmittel in deinem Körper wirken und wie sie verdaut werden.

  • Wenn bei der Verstoffwechselung Säuren und andere ungewollte Substanzen entstehen, werden diese Lebensmittel als säurebildend bezeichnet.
  • Sobald sie auf deinen Organismus jedoch positiv wirken, Mineralstoffe liefern oder deine eigene, körpereigene Basenbildung aktivieren, wird von basischen Lebensmitteln gesprochen.

Langfristig macht eine basenüberschüssige Ernährung mehr Sinn. Bei dieser verzichtest du nicht komplett auf säurebildende Lebensmittel, achtest aber darauf, dass du mehr basische Lebensmittel zu dir nimmst.

Ergänze deine Mahlzeiten regelmäßig durch gute Säurebildner.

Du hast Unverträglichkeiten?

Wenn du eine Unverträglichkeit hast, werden auch basische Lebensmittel sauer verstoffwechselt werden. Dies ist beispielsweise bei einer Fruktoseintoleranz der Fall.

Selbst basische Früchte wirken sich dann in deinem Körper extrem säurebildend aus. Tabellen können dir in diesem Fall leider nicht helfen. Teste aus, welches Obst du verträgst, und baue dieses in Maßen in deinen täglichen Speiseplan ein.

Gibt es auch neutrale Lebensmittel?

Vielleicht fragst du dich, ob es Lebensmittel gibt, die weder sauer noch basisch verstoffwechselt werden.

Hierzu gehören beispielsweise hochwertige Fette und Öle wie Kokosöl, Olivenöl, Leinöl und viele weitere. Auch Butter zählt als neutrales Lebensmittel.

Vorteile: Basische Lebensmittel

  • Basische Lebensmittel besitzen viele basisch wirkende Mineralien und Spurenelemente. Dazu zählen Magnesium, Eisen, Calcium und Kalium.
  • Zudem fehlen darin bestimmte Aminosäuren wie Methionin und Cystein, die säurebildend wirken. Wenn dein Körper diese abbaut, entsteht Schwefelsäure. Besonders viel davon ist in Fleisch, Fisch und Eiern enthalten. Auch vom vermehrten Verzehr von Sojaprodukte ist eher abzuraten.
  • In basischen Lebensmitteln sind verschiedene Stoffe enthalten, die deinen Körper dazu anregen, selbst Basen zu bilden.
  • Basische Lebensmittel verschlacken deinen Körper nicht. Wenn du säurebildende Lebensmittel isst, entstehen bei der Verstoffwechslung unerwünschte Schlacken, also saure Stoffwechselrückstände.
  • Ein weiterer Vorteil von basischen Lebensmitteln ist die Vielzahl der darin enthaltenen Vitaminen, Antioxidantien, Chlorophyll, sekundären Pflanzenstoffen und anderen wertvollen Stoffen. 

Was haben basische Lebensmittel mit Entgiftung zu tun?

Basische Lebensmittel helfen deinem Körper bei der Entgiftung, Vitalisierung und bei der Unterstützung des Immunsystems. Auch die Ausleitungsorgane werden entlastet.

Wenn du vermehrt basische Lebensmittel zu dir nimmst, werden überschüssige Säuren besser neutralisiert. Auch Gifte und Schlacken können besser ausgeleitet werden. Du beugst durch eine solche Ernährung einer unerwünschten Übersäuerung vor.

Da basische Lebensmittel viele Vitalstoffe, gesunde Fettsäuren und Antioxidantien enthalten, können sie im Körper eine entzündungshemmende Wirkung haben. Dies kann beispielsweise Diabetes und Rheuma vorbeugen.

Wenn dein Körper immer wieder durch falsche Ernährung übersäuert ist, besteht ein hohes Risiko für Entzündungen. Der Genuss von basischen Lebensmitteln kann dem entgegenwirken.

Nur, wenn du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst, können Säuren und Schlacken über die Nieren ausgeschieden werden. Basische Lebensmittel unterstützen dich dabei, da sie in der Regel über einen hohen Wassergehalt verfügen.

Sie helfen dir auch dabei, eine gesunde Darmflora zu entwickeln. Wenn dein Darm gesund ist, kann dein Körper Säuren schneller ausscheiden und du verschlackst weniger.

Wenn du eine Detoxkur oder eine Darmreinigung machst, kannst du dies optimal mit einer rein basischen Ernährung unterstützen. Allerdings sollte die Dauer einer rein basischen Ernährung auf maximal 12 Wochen beschränkt werden.

Nachteile von säurebildenden Lebensmitteln

Wie du jetzt weißt, enthalten diese die säurebildenden Aminosäuren Methionin und Cystein. Zu viel davon führt dazu, dass dein Körper Schwefelsäure bildet.

Zwar sind auch in säurebildenden Lebensmitteln Mineralien und Spurenelemente enthalten, aber leider wirken diese im Körper sauer. Beispiele hierfür sind Fluoride, Chlor, Jod und Phosphor.

Wenn du säurebildende Lebensmittel zu dir nimmst, verschlackt dein Körper. Er kann nämlich nicht alles verstoffwechseln und es bleibt eine große Menge an sauren Stoffwechselrückständen zurück.

Du solltest dich also mit dem Konsum von Kaffee und Zucker zurückhalten und Lebensmittel ohne Zusatzstoffe bevorzugen. Auch Farbstoffe und Konservierungsmittel sind säurebildend.

Sind alle säurebildenden Lebensmittel schlecht?

Um dich gesund zu ernähren, solltest du zwischen guten und schlechten Säurebildnern unterscheiden.

  • Gute Säurebildner sind zum Beispiel Hülsenfrüchte und Nüsse. Zwar ist der Wassergehalt gering, aber sie liefern viele säurebildende Aminosäuren und essentielle Vitalstoffe.
  • Negative Säurebildner sind unter anderem Backwaren aus Weißmehl, Softdrinks, Wurst, Käse und Süßigkeiten.

Säurebildende Lebensmittel führen zu Verschlackung

Nur wenn die Lebensmittel, die du zu dir nimmst, genügend Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und andere positive Inhaltsstoffe besitzen, können sie deinen Körper zu einer eigenständigen Entsäuerung anregen.

Diese sind jedoch in säurebildenden Lebensmitteln kaum vorhanden. Auch der Wassergehalt ist deutlich niedriger. Dein Körper benötigt jedoch viel Flüssigkeit, um unnötige Schlacken ausscheiden zu können.

Je mehr säurebildende Lebensmittel du zu dir nimmst, desto stärker übersäuerst du. Dies kann zu unbemerkten Entzündungen führen, die wiederum die Entstehung von Säuren fördern – ein echter Teufelskreis.

Auch die Gesundheit deines Darms leidet. Schlacken werden langsamer ausgeschieden und vermehren sich. Negative Bakterien wie Toxine verschlechtern die Darmflora stetig und tragen zur Übersäuerung und Verschlackung bei.

Säure-Basen-Tabelle

Leider ist es ein Trugschluss, dass du dich automatisch gesund ernährst, nur weil du verstärkt basische Lebensmittel zu dir nimmst. In vielen Tabellen tauchen Genussmittel wie Wein, Bier, Marmelade und Eis als basische Lebensmittel auf.

Es können verschiedene Kriterien zugrunde gelegt werden, woraus unterschiedliche Bewertungen erfolgen. Wenn du dich selbst überprüfen möchtest, kannst du deinen Urin mit Hilfe eines pH-Messstreifens testen.

Basenbildendes Obst

Basenbildendes Gemüse

Gute Säurebildner

Schlechte Säurebildner

Äpfel

Blumenkohl

Bio-Getreide

Eier

Ananas

Brokkoli

Bio-Haferflocken

Fisch und Meeresfrüchte

Aprikosen

Kartoffeln

Hirse

Fleisch

Avocado

Karotten

Vollkornreis

Milchprodukte

Bananen

Kürbis

Hülsenfrüchte

Alkohol

Birnen

Lauch

Nüsse

Softdrinks

Datteln

Mangold

Kakaopulver

Kaffee

Erdbeeren

Zucchini

Quinoa

Fertigprodukte

Feigen

Zwiebeln

Ölsaaten

Weißmehlprodukte

Heidelbeeren

Süßkartoffeln

Pflanzliches Proteinpulver

Zucker

Himbeeren

Radieschen

Mais

Ketchup

Trockenfrüchte

Grünkohl

Bio-Tofu

Sojaprodukte

Eine vollständige Tabelle findest du hier.

Unterschiedliche Säuregrade im Körper

Du kannst den pH-Wert beispielsweise über den Urin messen.

  • Die Skala reicht von 0 bis 14, beginnend mit dem stärksten Säuregrad.
  • Der neutrale Punkt liegt bei 7, wohingegen 14 der höchste basische Wert ist.

Du kannst in deinem Körper unterschiedliche Säuregrade messen, beispielsweise im Blut, Dünndarm oder im Sekret der Bauchspeicheldrüse.

Da die Säure mit dem Urin aus dem Körper abtransportiert wird, macht das Messen dieser Körperflüssigkeit Sinn.

So bestimmst du deinen pH-Wert

  • Du kannst deinen pH-Wert ganz einfach mit Hilfe von Teststreifen aus der Apotheke messen.
  • Diese bestehen aus einem Indikatorpapier und verfügen über eine pH-Skala.
  • Je nach Säuregrad deines Urins verfärbt es sich entsprechend.
  • Halte für die Messung den Streifen in den Mittelstrahl. Du lässt also zunächst einen kleinen Teil des Urins ablaufen, bevor du den Streifen darunter hältst.

Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, solltest du deinen pH-Wert über mehrere Tage und zu verschiedenen Uhrzeiten messen.

Nachdem du etwas gegessen hast, solltest du mindestens zwei Stunden abwarten. Sinnvoll sind zwei bis sechs Messungen täglich.

Du wirst feststellen, dass der Säuregehalt stetig schwankt. Das hängt zum einen von deiner Ernährung ab, aber auch von deiner Psyche und der Tageszeit.

Welcher pH-Wert ist optimal?

Im menschlichen Körper sind mehrere Puffer-Systeme vorhanden, die unerwünschte Entgleisungen nach oben oder unten ausgleichen können, da es ansonsten zu massiven Stoffwechselstörungen kommen kann.

Der erste Morgenurin ist in der Regel leicht sauer. Dies ist nicht weiter bedenklich, da sich über Nacht Säuren gebildet haben, die nun ausgeschieden werden.

Ideal ist ein pH-Wert zwischen 6,2 und 6,8 am Morgen und zwischen 6,8 und 7,4 am Abend.

Schwankungen sind positiv zu bewerten, da diese bedeuten, dass dein Körper seinen Säure-Basen-Haushalt selbstständig reguliert.

Wenn du immer basische Werte misst, weist dies auf eine Störung in deinem Organismus hin.

Fazit

Es lohnt sich, wenn du dich damit beschäftigst, welche Lebensmittel basisch und welche sauer verstoffwechselt werden. Du kannst durchaus hin und wieder gute Säurebildner zu dir nehmen, da diese zu einer ausgewogenen Ernährung gehören.

Menschen, die viel grünes Blattgemüse, gekeimte Saaten und Obst zu sich nehmen, legen eine gute Grundlage für die Gesundheit.

Wenn dich das Thema rohköstliche Ernährung interessiert, kannst du einen Blick auf diesen Blogartikel werfen. Für welchen Weg auch immer du dich entscheidest: Genieße dein Essen und achte auf Abwechslung.

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  • Frassetto L et al.: „Diet, evolution and aging–the pathophysiologic effects of the post-agricultural inversion of the potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios in the human diet.“ Eur J Nutr. 2001 Oct;40(5):200-13.
  • Gerry K. Schwalfenberg: „The Alkaline Diet: Is There Evidence That an Alkaline pH Diet Benefits Health?“ J Environ Public Health. 2012; 2012: 727630. Published online 2011 October 12. doi: 10.1155/2012/727630
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Über Michael Gebhardt

Michael ist Gründer von Keimster und hat an der BSA-Akademie, die zur Deutschen Hochschule für Prävention & Gesundheitsmanagement gehört, eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung zu den Themen Ernährung, Prävention und die Gesundheit und Funktionsweise des menschlichen Körpers erhalten. Seine Mission ist es, angekeimte Produkte in Deutschland bekannt zu machen.

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